Freitag, 2. August 2013
Unverantwortlich! Bau eines Altenpflegeheims für viele Demenzkranke an stark befahrener Kreuzung
schwarzenachteule, 20:41h
Zum Bau des Altenpflegeheims an der Ecke „Zollstraße - Aumunder Feldstraße“ sind zwei Dinge anzumerken:
Zum einen gibt es bemerkenswert beratungsresistente Menschen, und unter ihnen leider auch solche, die eine hohe Verantwortung für andere tragen. Bereits am 13.10. 2012 hatte ich darauf hingewiesen, die Standortwahl für das Altenpflegeheim mit einem großen Anteil demenzkranker Personen in keiner Weise nachvollziehen zu können. Als Psychologin, die die Arbeit mit betroffenen Menschen kennt, vermute ich, dass hier weniger fachliche Gründe für diese unverantwortliche Entscheidung ausschlaggebend waren. Wie erwähnt, grenzt das ausgewählte Eckgrundstück direkt diese zwei stark befahrenen Hauptstraßen, die dort zusammen mit der Heinrich-Oebker- Straße in eine ebenso stark befahrene Kreuzung münden. Gerade Menschen mit Demenzerkrankungen haben oft einen hohen Bewegungsdrang, gehen sehr viel umher und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis die ersten auf eine der Straßen und vor ein fahrendes Auto laufen. Selbst wenn man versucht, dieser Gefahr mit Hilfe der Architektur in Form eines geschützten Außenbereiches entgegenzuwirken, werden sich nicht alle alten Menschen an die Grundstücksbegrenzungen halten und trotzdem das Gelände verlassen. Sie einzusperren wäre zu Recht Freiheitsberaubung. Nicht umsonst befinden sich Pflegeheime in der Regel weit weg von Straßen mit regem Durchgangsverkehr.
Zum anderen wird überhaupt nicht erwähnt, dass sich die entstehenden Arbeitsplätze vor allem im Niedriglohnsektor befinden. Da niemand von dieser Arbeit leben kann, handelt es sich hier um Ausbeutung der zukünftigen Arbeitskräfte und nicht, wie im o.g. Artikel indirekt angeklungen, um eine Wohltat. Hier soll auf Kosten anderer Profit gemacht werden. Das ist der wahre Grund für diese Standortentscheidung entgegen aller wirtschaftsgeographischen, sozialpolitischen und fachlichen Einwände, und das sollten die Verantwortlichen dann auch ganz klar so benennen.
31.07.2013
Zum einen gibt es bemerkenswert beratungsresistente Menschen, und unter ihnen leider auch solche, die eine hohe Verantwortung für andere tragen. Bereits am 13.10. 2012 hatte ich darauf hingewiesen, die Standortwahl für das Altenpflegeheim mit einem großen Anteil demenzkranker Personen in keiner Weise nachvollziehen zu können. Als Psychologin, die die Arbeit mit betroffenen Menschen kennt, vermute ich, dass hier weniger fachliche Gründe für diese unverantwortliche Entscheidung ausschlaggebend waren. Wie erwähnt, grenzt das ausgewählte Eckgrundstück direkt diese zwei stark befahrenen Hauptstraßen, die dort zusammen mit der Heinrich-Oebker- Straße in eine ebenso stark befahrene Kreuzung münden. Gerade Menschen mit Demenzerkrankungen haben oft einen hohen Bewegungsdrang, gehen sehr viel umher und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis die ersten auf eine der Straßen und vor ein fahrendes Auto laufen. Selbst wenn man versucht, dieser Gefahr mit Hilfe der Architektur in Form eines geschützten Außenbereiches entgegenzuwirken, werden sich nicht alle alten Menschen an die Grundstücksbegrenzungen halten und trotzdem das Gelände verlassen. Sie einzusperren wäre zu Recht Freiheitsberaubung. Nicht umsonst befinden sich Pflegeheime in der Regel weit weg von Straßen mit regem Durchgangsverkehr.
Zum anderen wird überhaupt nicht erwähnt, dass sich die entstehenden Arbeitsplätze vor allem im Niedriglohnsektor befinden. Da niemand von dieser Arbeit leben kann, handelt es sich hier um Ausbeutung der zukünftigen Arbeitskräfte und nicht, wie im o.g. Artikel indirekt angeklungen, um eine Wohltat. Hier soll auf Kosten anderer Profit gemacht werden. Das ist der wahre Grund für diese Standortentscheidung entgegen aller wirtschaftsgeographischen, sozialpolitischen und fachlichen Einwände, und das sollten die Verantwortlichen dann auch ganz klar so benennen.
31.07.2013
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Montag, 30. April 2012
Maison & Jardin
schwarzenachteule, 01:58h
Maison & Jardin
Maison & Jardin, Fest der schönen Dinge,
- nur für die Reichen!
Der schnöde Pöbel, der muß weichen.
Darf nicht genießen des Stadtgartens Frühlingsgrün
oder die Blumen, die so schön blühn,
schafft vielleicht einen Blick drauf - von Weitem - mit viel Müh´n.
Von außen durch den Zaun darf er die Reichen begaffen,
wie sie schöne Dinge zusammenraffen.
Vom wunderschönen Vegesacker Stadtgarten
wird er ferngehalten während Betuchte dort schalten und walten.
In jedem Jahr zur schönsten Maienzeit
macht sich unter der Bevölkerung stets der gleiche Unmut breit.
Maison & Jardin, Fest der schönen Dinge,
viele wären froh, wenn es fort von hier ginge!
Blick vom Vegesacker Balkon
Das gemeine Volk muß hinter der Baumreihe (unten) bleiben!
Maison & Jardin, Fest der schönen Dinge,
- nur für die Reichen!
Der schnöde Pöbel, der muß weichen.
Darf nicht genießen des Stadtgartens Frühlingsgrün
oder die Blumen, die so schön blühn,
schafft vielleicht einen Blick drauf - von Weitem - mit viel Müh´n.
Von außen durch den Zaun darf er die Reichen begaffen,
wie sie schöne Dinge zusammenraffen.
Vom wunderschönen Vegesacker Stadtgarten
wird er ferngehalten während Betuchte dort schalten und walten.
In jedem Jahr zur schönsten Maienzeit
macht sich unter der Bevölkerung stets der gleiche Unmut breit.
Maison & Jardin, Fest der schönen Dinge,
viele wären froh, wenn es fort von hier ginge!
Blick vom Vegesacker Balkon
Das gemeine Volk muß hinter der Baumreihe (unten) bleiben!
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Dienstag, 9. August 2011
Ein Dorf in der Stadt
schwarzenachteule, 04:16h
Bremen-Nord ist in vielen Gebieten wunderschön und erinnert teilweise an einen verschlafenen Urlaubsort irgendwo ganz weit auf dem Land.
Mich wundert es daher nicht, dass die Zahl der Einwohner/innen Bremen-Nords und speziell Vegesacks weiter schrumpft. Es mag ja sein, dass Vegesack offiziell noch den Anforderungen eines geografischen Mittelzentrums entspricht. Für mich ist es eine gefühlte Pampa, und das zeigt sich an folgenden Kriterien:
Will ich mit dem Bus fahren, warte ich zum Teil geschlagene 20 Minuten. In der Vegesacker Einkaufszone, einst ein Eldorado für einen gemütlichen Einkaufsbummel, bekomme ich nur sehr vereinzelt Haushaltsgeräte für den täglichen Bedarf. Eine Thermoskanne mit Henkel ohne Glaseinsatz oder einen Einkaufswagen (Trolley)? Fehlanzeige. Also in´s Haven Höövt, dem großen Einkaufscenter im benachbarten Stadtteil. Dort gibt es beide Artikel, allerdings zu unerschwinglichen Wucherpreisen. Bleiben nur Alternativen weiter außerhalb wie Real-Kauf oder die Bremer Innenstadt . Letztere wird aufgrund der überhöhten Beförderungsentgelte für Bremen-Norder/innen sofort wieder verworfen. Auch die Fahrt zum Real Kauf, der noch nicht einmal eine Bushaltestelle in der Nähe hat, erspare ich mir aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen. Bleibt nur, auf Angebote der hiesigen Supermärkte zu hoffen, welche in manchen Gebieten des Stadtteils ziemlich weit entfernt liegen.
Hinzu kommt der Mangel an (gefühlter) Sicherheit und an Freizeitangeboten für jüngere Leute , an ausreichend entlohnten Arbeitsstellen und KITA-Plätzen sowie die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung des Schulstundenangebots, das nach den Plänen der Landesregierung drastisch reduziert werden soll.
In all diesen Punkten besteht dringender Handlungsbedarf, sollen junge Familien dazu animiert werden, sich in Bremen-Nord anzusiedeln.
Nun soll ja - im Jahr 2013! - die Filiale einer international agierenden Kaufhauskette in die Einkaufszone Bremen-Vegesacks wieder zurückkehren. Ich bin nur gespannt, wieviel Einwohner/innen bis dahin die Region verlassen haben...
Mich wundert es daher nicht, dass die Zahl der Einwohner/innen Bremen-Nords und speziell Vegesacks weiter schrumpft. Es mag ja sein, dass Vegesack offiziell noch den Anforderungen eines geografischen Mittelzentrums entspricht. Für mich ist es eine gefühlte Pampa, und das zeigt sich an folgenden Kriterien:
Will ich mit dem Bus fahren, warte ich zum Teil geschlagene 20 Minuten. In der Vegesacker Einkaufszone, einst ein Eldorado für einen gemütlichen Einkaufsbummel, bekomme ich nur sehr vereinzelt Haushaltsgeräte für den täglichen Bedarf. Eine Thermoskanne mit Henkel ohne Glaseinsatz oder einen Einkaufswagen (Trolley)? Fehlanzeige. Also in´s Haven Höövt, dem großen Einkaufscenter im benachbarten Stadtteil. Dort gibt es beide Artikel, allerdings zu unerschwinglichen Wucherpreisen. Bleiben nur Alternativen weiter außerhalb wie Real-Kauf oder die Bremer Innenstadt . Letztere wird aufgrund der überhöhten Beförderungsentgelte für Bremen-Norder/innen sofort wieder verworfen. Auch die Fahrt zum Real Kauf, der noch nicht einmal eine Bushaltestelle in der Nähe hat, erspare ich mir aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen. Bleibt nur, auf Angebote der hiesigen Supermärkte zu hoffen, welche in manchen Gebieten des Stadtteils ziemlich weit entfernt liegen.
Hinzu kommt der Mangel an (gefühlter) Sicherheit und an Freizeitangeboten für jüngere Leute , an ausreichend entlohnten Arbeitsstellen und KITA-Plätzen sowie die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung des Schulstundenangebots, das nach den Plänen der Landesregierung drastisch reduziert werden soll.
In all diesen Punkten besteht dringender Handlungsbedarf, sollen junge Familien dazu animiert werden, sich in Bremen-Nord anzusiedeln.
Nun soll ja - im Jahr 2013! - die Filiale einer international agierenden Kaufhauskette in die Einkaufszone Bremen-Vegesacks wieder zurückkehren. Ich bin nur gespannt, wieviel Einwohner/innen bis dahin die Region verlassen haben...
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